Kondolenz

Eine persönliche Geste des Mitgefühls

Für eine schriftliche oder mündliche Beileidsbekundung gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Wir möchten Ihnen jedoch Gedankenstützen und Hilfestellungen geben:

  • Versuchen Sie, sich in die emotionale Ausnahmesituation der Trauernden hineinzuversetzen.
  • Sie können den Hinterbliebenen den Schmerz nicht nehmen, jedoch für Momente des Trosts sorgen.
  • Vermitteln Sie Trauernden das Gefühl, in dieser Situation nicht allein zu sein.
  • Verzichten Sie auf inhaltsleere Floskeln, wie z. B. „die Zeit heilt alle Wunden“ oder „alles wird gut“.
  • Religiöse Anspielungen sind nur dann gefragt, wenn Sie wissen, dass der Glauben für die Hinterbliebenen eine große Rolle spielt.
  • Spenden Sie Zuspruch und bieten Sie u. U. Ihre Hilfe an – jedoch nur, wenn Sie diese auch wirklich gewährleisten können.

Kleiner Knigge für die schriftliche Kondolenz

  • Reagieren Sie möglichst zeitnah auf die Nachricht vom Tod des Verstorbenen.
  • Der Kondolenzbrief sollte auf hochwertigem, weißem Papier geschrieben werden. Alternative: Kondolenzkarten mit Umschlag erhalten Sie in unterschiedlichen Ausführungen im Buchhandel oder im Schreibwarengeschäft.
  • Schreiben Sie Ihre Beileidsbekundung per Hand und vermeiden Sie E-Mails oder SMS.
  • Ihre Handschrift sollte gut lesbar sein. Blaue oder schwarze Tinte sind hierbei angemessen.

Mit Kindern trauern

Ein Trauerfall in der Familie – ein Thema, das alle betrifft

Junge Menschen haben ihre eigene Annäherungsweise an das Themengebiet „Tod“, das uns selbst im Erwachsenenleben und hohen Alter niemals vollkommen zugänglich ist. Dieses Unwissen und sogar eine gewisse Unsicherheit können Kindern gegenüber problemlos eingestanden und offen kommuniziert werden. Die Vermittlung von verwirrenden Aussagen („Oma macht eine lange Reise“) weckt lediglich falsche Vorstellungen.

Kindertrauer ernst nehmen
Im Trauerfall sollte es viel Zeit und Raum geben für gemeinsame Erinnerungen und Rituale, die für die ganze Familie tröstlich sind: Ein Besuch auf dem Friedhof, das Grab mit Blumen bepflanzen, Gedenkmomente mit Kerzen und Fotos gestalten – all das kann für die Trauerbewältigung großer und kleiner Menschen hilfreich sein. Buchempfehlungen zum Thema Umgang mit Trauer bei Kindern finden Sie in unserer Rubrik Trauerliteratur.

Trauerliteratur

Lesen kann trösten

Das Angebot publizierter Literatur zu den Themen Tod, Trauer und Trauerbewältigung ist nahezu unüberschaubar. Es gibt z. B. Ratgeber, Erfahrungsberichte, einfühlsame Lyrik oder Erzählungen, die Trauernden helfen können und ihnen zeigen:

Jede Trauerbewältigung ist ein ganz persönlicher Weg. Verlusterfahrungen zu teilen, die eigenen Trauerphasen zu akzeptieren und gleichzeitig andere Perspektiven zu entdecken, können für die Hinterbliebenen besonders tröstlich sein.

Trauerbücher für Erwachsene

Das Buch der Trauer. Wege aus Schmerz und Verlust
Autor: Jorge Bucay

Mutterseelenallein. Eine Tochter findet ihren Weg
Autorin: Britta Buchholz

Warum du mir fehlst. Das Trauer- und Erinnerungsalbum zum Eintragen und Bewahren
Autorin: Carolina Graf

Tröstende Worte für Zeiten der Trauer
Autorin: Margot Käßmann

Damit aus Trauer Liebe wird. Neue Wege der Trauerarbeit
Autor: Roland Kachler

Die 6 Räume des Lebens
Autor: Keff Vidala

Alleine weiterleben. Wenn der Partner stirbt: Den heilsamen Weg der Trauer finden
Autorin: Eva Terhorst

Wenn die Liebe Trauer trägt. Was beim Abschiednehmen von einem lieben Menschen hilft
Autoren: Britta Laubvogel und Jost Wetter-Parasie

Trauerbücher für Kinder und Jugendliche

Hilf mir, wenn ich traurig bin. Ein Buch zum Trauern, Erinnern und Abschiednehmen
Autorinnen: Jule Kienecker und Mechthild Schroeter-Rupieper. Für Kinder und Erwachsene

Was mach ich nur mit meiner Trauer?
Autorin: Dagmar Geisler, für Kinder ab 5 Jahren

Für immer anders. Das Hausbuch für Familien in Zeiten der Trauer und des Abschieds
Autorin: Mechthild Schroeter-Rupieper, empfohlen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene

Sarahs Mama. Wenn die Mutter stirbt – ein Kinderbuch
Autor: Uwe Saegner, für Kinder ab 5 Jahren

Vergebliches Warten. Familie Vogel und der Abschied für immer. Ein Buch für alle, die ein Geschwisterchen verloren haben
Autorin: Verena Herleth, für Kinder zwischen 3 und 5 Jahren

Digitaler Nachlass

Zusatzbelastungen für Hinterbliebene vermeiden

Für die meisten Menschen gehört es zum Alltag, jederzeit online zu sein. Sie nutzen unterschiedliche Dienste: E-Mails, Online-Banking, Social Media, Abonnements oder tätigen ihren Einkauf über Webshops.

Im Trauerfall gilt zu bedenken, dass die Aktivitäten eines verstorbenen Menschen möglichst zeitnah verwaltet werden müssen, denn andernfalls können für die Angehörigen weitere Belastungen entstehen. Empfehlenswert ist es, eine Person Ihres Vertrauens über die Zugangsdaten zu informieren, damit sie im Falle einer schweren Krankheit oder im Sterbefall darauf zugreifen kann.

Sollten Ihnen die Zugangsdaten nicht bekannt sein, ist es möglich, die digitalen Hinterlassenschaften über einen professionellen Nachlassverwalter zu regeln. Wir vermitteln Ihnen gerne den Kontakt.